„Mein Mann glaubt, ich bin eine Naturschönheit, bitte sorgen Sie dafür, dass es so bleibt.“ Laut einem Zeitungsinterview 2013 hat eine Patienten dies zu Frau Dr. Zanon gesagt – und sie sagt selbst, dass dies einer der schönste Sprüche einer Patientin war.

An diesem Abend konnten wir eine große Anzahl Interessierter in der Orangerie in Stams begrüßen.

Frau Dr. Zanon wurde in Osttirol als fünftes von acht Kindern von Altlandesrat Fridolin Zanon (ÖVP) und dessen Frau Elisabeth geboren. Nach der Matura entschied sich Frau Dr. Zanon für ein Medizinstudium in Innsbruck. Auch „fast aus Trotz“ – wie sie selber sagte, weil ihr das einige nicht zugetraut hätten.

Nach dem Turnus in Lienz begann Frau Dr. Zanon an der Innsbrucker Klinik eine Facharztausbildung für plastische und Wiederherstellungschirurgie. 1993 eröffnete sie ihre eigene Praxis. Ein Jahr später bekam sie den Anruf aus dem Büro von LH Wendelin Weingartner, und nahm nach einigem Zögern den Posten der Gesundheitslandesrätin an. Zitat: „Wir Frauen können uns nicht immer beklagen, dass es keine Chancen gibt, und wenn dann eine da ist, dann sagen wir ab.“

Frau Dr. Zanon, die stets mit Top-Beliebtheitswerten glänzte, freut sich über etliche Erfolge bei der damaligen Wohnbau-Milliarde, der Gesundheitspolitik oder auch der Gender-Regelung in Tirol.

2008 war der Rückzug der Landeshauptmannstellvertreterin Elisabeth Zanon aus der Politik. Sie hat immer leidenschaftlich Politik gemacht, der Abschied sei leider nicht besonders nobel verlaufen.

Frau Dr. Zanon musste sich umorientieren und kniete sich mit großem Einsatz in die neuen medizinischen Herausforderungen. „Ich habe mich wieder zurückgearbeitet.“  - laut einem Zitat von ihr. Heute führt sie zusammen mit weiteren Ärzten sehr erfolgreiche Praxen in Innsbruck und Wien.

Vor einem Vierteljahrhundert machte sich eine kleine Gruppe engagierter Tirolerinnen und Tiroler auf den Weg. Ihre Vision war, dass „das Sterben wieder ein Teil des Lebens werden kann.“ Seit 2012 ist Frau Dr. Zanon Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.

Auf eine Frage eines Reporters: Sie sind in der Hospiz-Bewegung sehr aktiv, wie geht das mit der plastischen Chirurgie zusammen? Zanon: Es erdet. Die Arbeit ist für mich sehr bereichernd, sehr intensiv. Es stellt die andere Seite der Medaille dar. 

Zudem wurden in der Sitzung des Aufsichtsratsgremiums am 25.04.2018, einstimmig Elisabeth Zanon zur Vorsitzende des Medizin-Unirats gewählt.

Und man kennt ihr an, dass sie voller Tatendrang ist – wir dürfen ihr weiterhin alles Gute und viel Erfolg wünschen!